Lebensschutz in Rheinland-Pfalz

Pressemitteilung der CDL vom 08.10.2010

Europarat in Straßburg stimmt erstaunlich eindeutig für Gewissensfreiheit und Lebensschutz

Die CDL begrüßt das erfreulich klare Votum gegen ein allgemeines Recht auf Abtreibung, künstliche Befruchtung und Sterbehilfe in der gestern erfolgten Abstimmung über den McCafferty-Bericht, denn dieses Ergebnis ist ein Sieg für die Gewissensfreiheit und den Lebensschutz in Europa und ein starkes Zeichen, dass es sich lohnt, wenn wir uns wirklich für den Schutz der menschlichen Würde in jeder Lebensphase einsetzen.

Basis der grundsätzlichen Entscheidung des Europarates war der von der britischen Sozialistin Christine McCafferty vorgelegte Abschlussbericht, in dem die Gewissensfreiheit für Ärzte und medizinisches Personal drastisch eingeschränkt werden sollte. Die Abtreibungs-Lobby hatte intensiv für diesen Bericht mobil gemacht, Lebensrechtsorganisationen europaweit, wie u.a. die auch CDL, hingegen vor der Beschlussfassung dringend gewarnt.

Nach zahlreichen Änderungsanträgen, die die Zustimmung der Mehrheit fanden, wurde schließlich nach lebhafter Debatte eine völlig andere Ausrichtung des Berichtes verabschiedet.

McCafferty ihrerseits nannte daraufhin das erfolgte Votum eine „Schande“ für den Europarat, es stehe im Widerspruch zu den Rechten von Frauen. Sie bedauerte, dass ihr Bericht in sein Gegenteil verkehrt worden sei. Sie hatte darin u.a. gefordert, Abtreibungen und Euthanasie müssen verpflichtend seitens der medizinischen Dienstleiter angeboten werden, wenn sie in einem Land erlaubt sind. Dagegen haben die Abgeordneten aus den 47 Europaratsländern das Recht von Ärzten bekräftigt, jederzeit aus Gewissensgründen bestimmte Behandlungen abzulehnen. Auch zukünftig soll kein Arzt oder Krankenhaus, das z.B. eine Abtreibung oder Sterbehilfe ablehnt, dafür zur Verantwortung gezogen werden, heißt es in der Entschließung, die die parlamentarische Versammlung am Donnerstag in Straßburg verabschiedete.

Hier ist die vorläufige Ausgabe der Resolution 1763 (2010) in englischer Sprache:

The right to conscientious objection in lawful medical care (provisional edition)

  1. No person, hospital or institution shall be coerced, held liable or discriminated against in any manner because of a refusal to perform, accommodate, assist or submit to an abortion, the performance of a human miscarriage, or euthanasia or any act which could cause the death of a human foetus or embryo, for any reason.
  2. The Parliamentary Assembly emphasises the need to affirm the right of conscientious objection together with the responsibility of the state to ensure that patients are able to access lawful medical care in a timely manner. The Assembly is concerned that the unregulated use of conscientious objection may disproportionately affect women, notably those having low incomes or living in rural areas.
  3. In the vast majority of Council of Europe member states, the practice of conscientious objection is adequately regulated. There is a comprehensive and clear legal and policy framework governing the practice of conscientious objection by healthcare providers ensuring that the interests and rights of individuals seeking legal medical services are respected, protected and fulfilled.
  4. In view of member states' obligation to ensure access to lawful medical care and to protect the right to health, as well as the obligation to ensure respect for the right of freedom of thought, conscience and religion of healthcare providers, the Assembly invites Council of Europe member states to develop comprehensive and clear regulations that define and regulate conscientious objection with regard to health and medical services, which:

Christdemokraten für das Leben e.V.
Mechthild Löhr (Bundesvorsitzende)
Schlesienstrasse 20
48167 Münster