Lebensschutz in Rheinland-Pfalz

Ausbau von Palliativmedizin und Hospizarbeit aber nicht die Sterbehilfe ist wahre Humanität

Von der für Anfang März geplanten Eröffnung einer „Sterbeklinik“ und der Einführung „mobiler Sterbehelfer“ in den Niederlanden darf keinerlei Signalwirkung für Deutschland ausgehen. Denn sowohl vor dem Hintergrund unserer eigenen Geschichte, als auch als direkter Nachbar der Niederlande sind wir Deutsche heute besonders gefordert, dem fehlgeleiteten Verständnis von Autonomie in den Niederlanden ein klares Bekenntnis zur wahren Humanität entgegenzusetzen.

Eine Gesellschaft, in welcher der Tod bestellt und geliefert werden kann, verliert auf Dauer ihr menschliches Antlitz. Ich bin erschrocken, dass derzeit ein ganzes Land schamlos über eine mögliche Sterbehilfe für den Prinzen Johan Friso diskutiert, der seit einem Lawinenunglück im Koma liegt. Echtes Mitgefühl sieht anders aus.

Wenn die Politik und die Repräsentanten der Ärzteschaft nicht wollen, dass wir in Deutschland in ein paar Jahren ähnliche öffentliche Debatten haben, muss jetzt gehandelt werden. Für die Aktion Lebensrecht für Alle gehört dazu, dass die Palliativmedizin und die Hospizarbeit in Deutschland weiter ausgebaut und Forderungen, die der Verbesserung einer menschenwürdigen Pflege dienen, endlich statt gegeben werden. Mit jedem Tag, der hier tatenlos vergeht, kommen wir niederländischen Verhältnissen näher.

Dr. med. Claudia Kaminski
Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA)