Lebensschutz in Rheinland-Pfalz

Familien in der Zerreißprobe!?

Mechthild Löhr referiert bei der CDL-Altenkirchen zur Familienpolitik in Deutschland

Doris Enders, Mechthild Löhr und Lisa Meier

v.l.: Doris Enders, Mechthild Löhr und Lisa Meier


Am 20.10.2011 hielt die Bundesvorsitzende der CDL, Frau Mechthild Löhr, auf Einladung des CDL-Kreisverbandes Altenkirchen einen Vortrag mit dem Thema „Familien in der Zerreißprobe!? - Vorzeichenwechsel in Bioethik und Familienpolitik“. Frau Löhr erklärte dem interessierten Publikum, dass kaum ein Grundwert der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahren so erodiert wurde wie der Schutz von Ehe und Familie und dies nicht zuletzt durch tatkräftige Mithilfe des Parlamentes und der jeweils amtierenden Regierung.

Seinen Ausgang hatte der Kampf gegen die Familie in der Ideologie der 68er-Bewegung, welche sich gegen jede Form der (vermeintlichen) Repression auflehnte und daher die Befreiung des Menschen von Staats- und Familieneinfluss als vorrangiges Ziel sah. Dies ging mit einer neuen Rollendefinition für die Frauen einher, welche vom „Reproduktionszwang“ befreit nun ihre Selbstverwirklichung im Beruf statt in der Familie finden sollten. Eine Entscheidung für die Familie galt für Frauen seit dem als unmodern und nicht mehr erstrebenswert. Diese neue Weltanschauung fand auch wenig später in neuen Gesetzen ihren Niederschlag. Als wichtigstes sei nur die fast vollständig Freigabe der Abtreibung, welche auch noch als Kassenleistung abgerechnet werden kann, genannt. Seit 1974 ist die Tötung von Ungeborenen wohl weiterhin rechtwidrig, aber die Tat wird strafrechtlich nicht verfolgt, soweit vorher eine Beratung in einer staatliche geförderten Beratungsstelle erfolgte.

Die Demographie spricht zu dieser Entwicklung eine klare Sprache, die „Generation ohne Kinder“ wird das sozialen Sicherungs- und Rentensystem sprengen – diese Entwicklung zeigt sich erst in über zwanzig Jahren, sie ist aber bereits heute unabwendbar.

Aber es gibt auch Silberstreifen am Horizont, da die Politik die Probleme zunehmen erkennt und versucht, gegenzusteuern. Aber nur ein neuer Wertewandel in der Bevölkerung zu einer wieder familienfreundlichen Politik wird die Situation dauerhaft verbessern. Dies kommt für die „Generation ohne Kinder“ zu spät, aber für die nachfolgenden Generation besteht dann wieder Hoffnung. Die positive und lang andauernde Diskussion am Ende des Vortrages zeigte, dass Frau Löhr mit ihrem Vortrag ein wichtiges und brisantes Thema angesprochen hat, welches den Markenkern der CDU in Deutschland betrifft.

Ein Bericht von Stefan Grieser-Schmitz, 21.10.2011